Ressourcengeologie
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Ressourcengeologie

Die Ressourcengeologie beschäftigt sich mit der Verteilung, den Merkmalen und Entstehung (Genese) von Bodenschätzen (geogenen Rohstoffen) in und auf der Erdkruste und deren Aufsuchen (Erkundung oder Prospektion), Bewertung und Gewinnung im Sinne einer nachhaltige Entwicklung (Vereinte Nationen Agenda 2030).

Geogene Rohstoffe werden unterteilt in Mineralische Rohstoffe (Metallerze, Steine und Erden, Industrieminerale) und Energierohstoffe (fossile Brennstoffe, Uran, Erdwärme). Bei diesen Bodenschätzen handelt sich in der Regel um nicht erneuerbare Rohstoffe, d.h. um solche, die sich in für Menschen überschaubaren Zeiträumen nicht regenerieren (Ausnahme Erdwärme, diese gilt als regenerierbar bzw. nachhaltig).

Geogene Rohstoffe verlangen auf Grund ihrer unterschiedlichen Merkmale (Verteilung, Geometrie, Mineralogie, physische, chemische und bergbautechnische Eigenschaften) und Verwendung nach sehr verschiedenartigen Untersuchungsmethoden bzw. zweckabhängigen Ansätzen, die eine interdiziplinäre Zusammenarbeit erforderlich machen.

Die Ressourcengeologie beinhaltet die Teilbereiche Lagerstättengeologie bzw. Lagerstättenforschung und Wirtschaftsgeologie. Die Lagerstättenforschung befasst sich unter anderem mit den physischen, mineralogisch-petrographischen und geochemischen Merkmalen, sowie dem geotektonisch/regionalgeologischen Rahmen der Rohstoffvorkommen. Im Vordergrund steht die Frage nach der Genese. Es werden Modelle erstellt und Kriterien identifiziert, die eine Lagerstättenprospektion und die Beurteilung eines regionalen Lagerstättenpotentials erleichtern bzw. erst ermöglichen.

Die Wirtschaftsgeologie behandelt geologische (Prospektion, Exploration), wirtschaftliche (Bewertung, Märkte), technische (Abbau, Aufbereitung), soziale (Umsiedlungen, Akzeptanz, Arbeitsplätze, Qualifizierung), ökologische (Umweltverträglichkeit), entwicklungspolitische Aspekte (Infrastruktur, regionale ökonomische Auswirkungen) der Rohstoffgewinnung. Sie befasst sich ebenfalls mit der Untersuchung von Rohstoffkreisläufen und damit auch mit der Substitution und dem Recycling von Rohstoffen.

Die Erkenntnisse aus allen Teilbereichen der Ressourcengeologie sind von hoher Relevanz für die Rohstoffpolitik, die die Erschließung und Nutzung heimischer Rohstoffquellen (mit Rücksicht auf das öffentliche Interesse und den Natur-, Kultur- und Landschaftsschutz) und den Rohstoffimport aus dem Ausland beeinflusst, um damit das Funktionieren der nationalen Wirtschaft sicherzustellen.